Marius Müller-Westernhagen (67) ist ein Befürworter von Angela Merkels (62) aktueller Politik: Er schätzt den Kurs in Sachen Flüchtlingspolitik.
Der Musiker (‚Freiheit‘) ist seit eh und je bekannt für sein politisches Engagement in seiner Musik, aber auch außerhalb davon. Mit der Merkel-Regierung kann er eigentlich nicht viel anfangen, trotzdem gibt es jetzt Lob.
„Ich bin kein großer Merkel-Fan, erkenne aber an, dass sie außenpolitisch viel erreicht hat. Innenpolitisch hat sie eher wie Kohl regiert, indem sie Sachen aussitzt. Aber was sie in der Flüchtlingspolitik gemacht hat, finde ich vollkommen richtig“, erklärte der Megastar im Interview mit der ‚FAZ‘.
Die politische Marschrichtung sei demnach auch nicht der Grund für das aktuelle politische Chaos in Deutschland: „Dass man Menschliches immer über politisches Kalkül stellen sollte, steht für mich außer Frage. Das hat sie gemacht. Schief gelaufen ist aus meiner Sicht, dass dieses Problem schon seit Jahren erkennbar war zum Beispiel in Italien, aber man unterschätzt hat, dass es so explodieren kann.“ Eine frühe Konzentration auf das Problem wäre Westernhagen zufolge also ein richtiger Schritt gewesen.
Dem ‚Spiegel‘ berichtete er von einem Erlebnis bei einem Konzert, auf dem er die Flüchtlingsproblematik ansprach: „Ich konnte die Schnauze natürlich nicht halten und habe irgendwann gesagt: Hört mal zu, hier kommen Leute her, die verlieren ihre Existenz, das sind Ärzte, das sind Ingenieure, das sind Architekten, die wollen weg aus ihrer Heimat, die hatten ein gutes Leben bis der Krieg anfing. Und dann denkt mal an unsere Geschichte, wie wir hier von einem Tag auf den anderen die Juden verjagt haben. Getötet haben. Und wir sagen, wir helfen euch nicht? Wo sind wir denn?“ Die Reaktion auf dieses Statement war sehr einschneidend für die Musiklegende: „Totenstille. Da war kein Jubel. Es gab sogar Pfiffe. Das fand ich erschreckend. Ich dachte, was sind denn das für Leute?“
Trotzdem lässt sich Marius Müller-Westernhagen nicht unterkriegen. Er steht weiterhin für Toleranz und Nächstenliebe.