Linda Zervakis: Als Kind musste sie sich durchbeißen

Linda Zervakis: Als Kind musste sie sich durchbeißen

Linda Zervakis (41) musste lernen, sich zu wehren.

Seit 2013 moderiert die Hamburgerin mit griechischen Wurzeln die Hauptausgabe der ‚Tagesschau‘ – eine kleine Sensation, war sie doch die erste Sprecherin ausländischer Herkunft. Anfeindungen hätten Linda Zervakis deshalb keine erreicht, dafür umso mehr, als sie noch ein Kind war.

„Mein Spitzname war Zaziki. Ich bin oft verprügelt worden“, erinnerte sich die TV-Persönlichkeit im Interview mit der ‚Süddeutschen Zeitung‘. „Da war ich neun oder zehn und hatte eine Klasse übersprungen. Ich hatte ein wenig Beef mit meiner Nachbarin, da hat sie andere aufgestachelt, und die haben dann auf mich gewartet in der Pause.“

Doch die kleine Linda wusste bald, sich zur Wehr zu setzen – und biss sich im wahrsten Sinne des Wortes durch: „Ich hatte immer Mohrrüben dabei, die ich mit dem Pausenzeichen klein gebissen habe. Damit habe ich sie bespuckt. Das war natürlich wahnsinnig eklig, aber ich war spindeldürr und hatte überhaupt keine Kraft, irgendwie musste ich mich wehren.“ 

Warum sich die anderen Kinder ausgerechnet sie zum Prügelopfer auserkoren hatten? Als Tochter griechischer Gastarbeiter teilte sich Linda Zervakis damals ein Zimmer mit ihren Brüdern – ihre Eltern konnten ihr einfach nicht das bieten, was andere Mitschüler vielleicht hatten. „Auf dem Gymnasium in Harburg waren schon damals mehr Kinder aus so genanntem gutem Hause, das sah man schon an den Klamotten“, verriet die Journalistin im Gespräch mit ’shz.de‘. „Ich konnte nicht nur nicht mithalten, sondern hatte dazu das Dilemma, dass ich die Kleidung meines großen Bruders auftragen musste. Man hat mir einfach angesehen, bei mir ist nicht viel zu holen.“