James Ivory (89) ist mit ‚Call Me By Your Name‘ nicht ganz glücklich.
Der Autor wurde für sein Drehbuch zu dem Liebesdrama in diesem Jahr mit einem Oscar bedacht. Damit scheinen die Mitglieder der Academy den Film mehr zu schätzen, als James selbst, denn er hat einige Probleme mit der finalen Version, die auf den Leinwänden zu sehen ist. Das größte Manko sei, die Schauspieler bei den intimen Szenen nicht nackt zu zeigen, da dies wichtig für die Geschichte gewesen wäre.
Vor Kurzem hatte Regisseur Luca Guagadino (46) allerdings erklärt, er habe die Nacktszenen bewusst weggelassen. Das sei reiner Blödsinn, erwiderte James Ivory jetzt im Gespräch mit dem britischen ‚Guardian‘: „Wenn Luca sagt, er habe nie darüber nachgedacht, Nacktszenen zu filmen, dann ist das nicht wahr. Er saß in genau dem Zimmer, in dem ich mich nun befinde, und hat darüber geredet, wie er die Nacktszenen filmen würde. Wenn er jetzt also meint, er habe sie aus bewussten ästhetischen Gründen nicht gedreht, ist das reiner Blödsinn. Wenn Menschen nach dem Sex mit einem Tuch bekleidet herumlaufen, wirkt das für mich immer sehr gestellt. Ich habe das nie gemocht. Und, wie Sie wissen, habe ich das auch nie gemacht.“
Stattdessen habe es ganz andere Gründe für die fehlenden Nacktszenen gegeben: In den Verträgen der Schauspieler hätten sich Klauseln befunden, die Nacktheit untersagt hätten. James Ivory hätte ‚Call Me By Your Name‘ offensichtlich ein wenig anders umgesetzt.