Dunja Hayali (42) kann das Schwarz-Weiß-Denken in Deutschland nicht nachvollziehen.
Die Moderatorin (‚ZDF Morgenmagazin‘) sieht sich sowohl heftiger Kritik als auch großem Lob ausgesetzt, jeder scheint eine Meinung über die engagierte TV-Journalistin zu haben – und sie stellte fest, dass das nicht nur für ihre Person, sondern für sämtliche Themen gilt. Dagegen wehrt sie sich allerdings, denn das Denken in Kategorien müsse schließlich nicht sein.
„Man kann Rechtsextremismus furchtbar finden und gleichzeitig Linksextreme scharf kritisieren. Man darf Flüchtlingen helfen und gleichzeitig sagen, dass wir aber auch nicht die ganze Welt aufnehmen können. Das geht, das passt alles zusammen“, gab sie im Interview mit der ‚Berliner Morgenpost‘ zu bedenken.
Dennoch ist ihr klar, dass das Schwarz-Weiß-Denken komplexe Themen für viele vereinfacht. „Es ist nun mal so, dass bei der Flut an Nachrichten viele kaum noch hinterherkommen. Wer bietet Halt, Zuordnung, Einordnung? Die Komplexität überfordert viele. Auch mich manchmal“, gab sie offen zu. „Aber ich weiß, dass es nun keine einfachen Antworten mehr gibt. Und das macht viele hilflos und orientierungslos. Gebrochene Wahlversprechen, die Angst vor dem sozialen Abstieg, Erklärungsnotstand – all das löst eventuell bei einigen diese Wut und vielleicht sogar Hass aus.“ Dies sei aber „keine Entschuldigung“ für Hass in den sozialen Medien und auf der Straße.
Die nötige Einordnung soll ihr ‚Donnerstalk‘ bieten, der im vergangenen Jahr gute Quoten erzielte und deshalb auch diesen Sommer wieder ab dem 28. Juli, viermal donnerstags in der Sommerpause von ‚maybrit illner‘ ausgestrahlt wird. Erreichen will sie mit dem Talkformat „‚Ah‘- und ‚Oh‘-Effekte, also Lerneffekte und Überraschungsmomente“, erklärte Dunja Hayali dem ZDF. „Dann wäre ich zufrieden. Aber es geht vor allem um unsere Zuschauer. Und wenn sie sagen: ‚Gute Filme, interessante Gäste, relevante Themen und dazu noch eine gut aufgelegte Moderatorin mit Haltung – das gefällt uns‘, dann hat es sich gelohnt.“