Ben Becker (52) lehnt Spiritualität nicht per se ab, setzt aber lieber auf Wissen.
Der Schauspieler (‚Der gleiche Himmel‘) ist aktuell zum vierten Mal mit seiner Lesung von ‚Ich, Judas‘ unterwegs, dem Gedankenexperiment von Walter Jens um den Verrat Jesu Christi. Religiös ist Becker allerdings nicht, zumindest nicht „im bürgerlichen Sinne“, wie er im ‚Bild‘-Interview enthüllte. Auf die Frage, woran er glaube, antwortete er der Zeitung: „An den Baum da draußen, an den Vogel, der auf seinem Ast sitzt. Im Übrigen halte ich es mehr mit der Wissenschaft, die uns erklärt, wie wir uns zu Menschen entwickelt haben.“
Trotzdem bete er, für ihn sei das Gebet aber auch eher ein „In-sich-gehen“ als ein Dialog mit einem höheren Wesen. Auch in der Kirche lasse er sich öfters blicken, um sich näher mit Jesus zu beschäftigen. „Ich kann nicht anders. Jedes Mal, wenn ich ein Kirchenschiff betrete, unterhalte ich mich mit dem Mann und spüre dabei, dass er mich liebt, und dass ich ihn liebe. Dann fühle ich mich geborgen“, so der Schauspieler mit glasigen Augen.
Die Bibel nimmt er indes nicht wortwörtlich. „Ich glaube, dass man auch das hinterfragen muss. Und versuchen muss, zu verstehen, was uns dieses Buch mitteilen will“, erklärte Ben Becker unlängst gegenüber ‚Frankenpost.de‘. „Wenn Sie mich also so fragen, muss ich sagen: Ich glaube nicht, dass Jesus Christus übers Wasser gelaufen ist. Das ist meiner Meinung nach eine Metapher für jemanden, der übers Drahtseil läuft. Deswegen liebe ich diesen Menschen Jesus Christus aus tiefstem Herzen. Ich glaube aber nicht, dass er übers Wasser gegangen ist.“